…heißt es manchmal während daneben gleich mehrere männliche Zauberer gebucht sind. Leute, das weibliche Geschlecht ist keine Kategorie, wie Kartenzauberei oder Bühnenmagie!
An die Zaubergalas und Zaubertheater:
Eine Frau reicht nicht für das Programm1. Das ist Alibi-Diversität. Inklusion und Diversität geht anders.
Ein reines Zauberprogramm mit mehreren KünstlerInnen lebt durch die Vielfalt: verschiedene Genres der Zauberkunst, unterschiedliches Tempo, Stimmung, Bühnenbild, Stil, etc. Das alles kann man mit einem diversem Cast ein wenig leichter erreichen. Diversität ist aber mehr als nur Geschlechteridentität und Rasse: Menschen mit Behinderung, Menschen aus unterschiedlichen Klassen und ökonomischen Hintergründen, Menschen aus verschiedenen Regionen (Stadt, Land, Bundesländer, Länder, Kontinente), mit verschiedenen Weltanschauungen, Familienstatus (Single, Familienmutter, Alleinerziehende), Alter, verschiedene Körpertypen und -formen, etc.
Es gibt immer mal wieder Programme mit jeweils einer Quotenfrau, einer Quoten-LGTB-Person, einem Mensch im Rollstuhl und jeweils eine Person mit dunklem, asiatischen und weiß/rothaarigem Teint. Auf mich wirkt dieses ein Merkmal pro Person fast schon lächerlich. Auch die Schummelvariante eine Zauberin zu engagieren und den Nichtzauber-Act ebenfalls mit einer Frau zu besetzen ist ziemlich cringe. Natürlich kann ich dem Versuch für mehr Diversität zu sorgen etwas abgewinnen, aber da ist eben noch viel Luft nach oben. Erst wenn mehrere Merkmale in einer Person kombiniert werden, wird es doch so richtig vielfältig und einmalig, z.B. der Schwule 60 Jährige vom Land und die reiche Single-Frau aus Ägypten.
Ein buntes Programm ist insgesamt oft interessanter, hochwertiger und bleibt länger in Erinnerung.
In Circussen und Varietes wird oft auf ein halbwegs ausgewogenes Verhältnis der Geschlechter geachtet, auch wenn andere Aspekte der Diversität und Inklusion wenig oder keine Beachtung finden. Ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis ist der einfachste Weg und der erste Schritt ein Programm interessanter und vielfältiger zu gestalten.
Tom Stone aus Schweden macht es vor und engagiert seit Jahren ziemlich genau 50% Frauen. Seit vielen Jahren findet er so viele hochkarätige Zauberinnen, dass er mich nicht ein einziges Mal engagieren musste. Auch in Deutschland gibt es mehr sehr gute Zauberkünstlerinnen als Amila, Michelle Spillner, Alana und Astrid Gloria. Hier ist eine kleine Liste: LINK.
Auch international gibt es so viele zaubernde Frauen, dass im März 2025 in Las Vegas ein Festival nur für Zauberinnen stattfindet.
- Außer natürlich die Zauberin ist das Programm. Herzlichen Glückwunsch und liebe Grüße an das Zaubertheater in Bochum! ↩︎